Unser Traumahilfe-Projekt für KINDER UND JUGENDLICHE AB 10 JAHREN

Starke Seelen – Umfassende Behandlung von Kindern und Jugendlichen für ihren Weg aus dem Trauma

Bewegung als Weg
Kinder und Jugendliche haben oft schwere Traumata durchlebt, die tiefe Wunden in ihrer Seele hinterlassen haben. Diese Wunden machen es ihnen schwer, den Alltag zu bewältigen und wieder Vertrauen zu fassen – in sich selbst und in die Welt um sie herum. Bewegung und Atemübungen können einen großen Unterschied machen.

Warum Bewegung hilft
Ein Trauma setzt den Körper unter ständigen Stress. Viele Betroffene haben Schwierigkeiten, sich sicher zu fühlen und ihren eigenen Körper wahrzunehmen. Durch gezielte Bewegungsübungen können sie langsam lernen, ihren Körper wieder zu spüren, sich zu entspannen und Kontrolle über sich zurückzugewinnen. Bewegung hilft, Spannungen abzubauen und den Kopf wieder frei zu bekommen. Besonders für Kinder ist Bewegung ein natürlicher Weg, um Stress abzubauen und Freude zu erleben.

Atemübungen – der Schlüssel zur inneren Ruhe
Atemübungen sind einfache, aber sehr wirkungsvolle Techniken, die Kinder und Jugendliche lernen können, um sich in stressigen Momenten zu beruhigen. Durch bewusstes Atmen wird das Nervensystem beruhigt, die Anspannung sinkt, und das Gefühl von Sicherheit wächst. Es ist ein Werkzeug, das jederzeit eingesetzt werden kann, um in schwierigen Situationen die Kontrolle zu behalten.

Stärkende Übungen für den Alltag
Stabilisierungsübungen und Skills, die Bewegung und Atemtechniken kombinieren, helfen traumatisierten Menschen, sich wieder im eigenen Körper wohlzufühlen und innere Stärke zu entwickeln. Diese Übungen sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg raus aus der Belastung, denn sie geben den Betroffenen das Gefühl, etwas tun zu können, um sich besser zu fühlen – auch wenn die Vergangenheit sie manchmal einholt.

Musiktherapie in Verbindung mit Traumatherapie für Kinder und Jugendliche
Musiktherapie in Verbindung mit Traumatherapie ist eine wirkungsvolle Methode, um tiefgreifende emotionale Verletzungen zu bearbeiten. Traumatische Erlebnisse – wie Missbrauch, Vernachlässigung oder der Verlust einer nahestehenden Person – hinterlassen oft schwerwiegende seelische Narben. Kinder und Jugendliche haben häufig Schwierigkeiten, ihre komplexen Emotionen und Erfahrungen in Worte zu fassen. Hier setzt die Musiktherapie an, da Musik ein nonverbales Ausdrucksmittel bietet, das auch unbewusste Gefühle ans Licht bringen kann.
Musik wirkt auf vielen Ebenen: Sie berührt das limbische System im Gehirn, das für Emotionen und Erinnerungen verantwortlich ist. Durch das Musizieren, das Hören von Musik oder das Experimentieren mit Klängen können Kinder und Jugendliche Zugang zu ihren Gefühlen finden und diese verarbeiten. Dies kann helfen, emotionale Blockaden zu lösen, das Selbstbewusstsein zu stärken und ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle zurückzugewinnen. Besonders bei TraumapatientInnen, die sich oft durch Rückzug oder Sprachlosigkeit auszeichnen, bietet Musiktherapie eine sanfte und weniger bedrohliche Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen. Sie erlaubt es den Betroffenen, ihre inneren Konflikte auf kreative Weise zu äußern, ohne dass sie direkt über das Trauma sprechen müssen. Dies kann zu einer Entlastung führen und den Entwicklungsprozess unterstützen. In Kombination mit klassischen traumatherapeutischen Methoden, wie der Ego State Therapie oder EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), kann Musiktherapie die Therapieergebnisse deutlich verbessern. Sie kann helfen, das Vertrauen in sich selbst und andere wiederaufzubauen und die emotionale Verarbeitung zu erleichtern. Studien zeigen, dass musiktherapeutische Ansätze insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, die oft noch intuitiver mit Musik umgehen, gute Erfolge verzeichnen können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Musiktherapie eine sinnvolle Ergänzung zur Traumatherapie darstellt, da sie es ermöglicht, emotionale Wunden auf einer tiefen, oft unbewussten Ebene zu adressieren. Dies fördert nicht nur die Verarbeitung des Traumas, sondern stärkt auch die Resilienz und das emotionale Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen nachhaltig.

Zur Behandlung

Die Behandlung umfasst in der Regel eine Einzelstunde pro Woche im Wechsel zwischen Trauma- und Musiktherapie- und Entspannungs-Verfahren, insgesamt für die Dauer von einem Jahr (mit Ausnahme der Ferienzeiten). Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Projektes sind halbtägige Stabilisierungs-Workshops an fünf Samstagen pro Jahr, die von jeweils zwei Therapeutinnen unseres Teams begleitet werden.

Besonders wichtig ist uns auch die begleitende Arbeit mit den Eltern. Wir führen jeweils ein Vorgespräch mit den Eltern allein, dann mit den Eltern und dem Kind und dann mit dem Kind allein. Danach wird über die Aufnahme in unser Projekt entschieden.

Während des laufenden Projektjahres sind in der Regel sechs weitere Elterngespräche vorgesehen.  Um die von uns betreuten Kinder und Jugendlichen auf bestmögliche Weise unterstützen zu können, ist unser Behandlungsteam in ständigem Austausch miteinander. So können wir jeder Zeit beraten und festlegen, welche Behandlung gerade besonders hilfreich ist. Dadurch, dass sich das gesamte Team aus seinen unterschiedlichen Blickwinkeln um jedes einzelne Kind kümmert, kann jedes Kind in seiner ganzen Einzigartigkeit wahrgenommen werden.