Institut für Traumahilfe e.V. Naturheilkunde
Die Naturheilkunde setzt auf sanfte, aber wirksame Methoden, um den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Menschen, die Traumata durchlebt haben, leiden häufig unter einem überlasteten Nervensystem, das ständig „auf Alarm“ ist. Naturheilkundliche Behandlungen wie pflanzliche Heilmittel, Homöopathie und therapeutische manuelle Techniken können dabei helfen, den Körper zu beruhigen und zu regenerieren. Pflanzliche Heilmittel wie Johanniskraut oder Baldrian können beispielsweise den Schlaf fördern und das Nervensystem stabilisieren.
Zur Anwendung kommen sanfte manuelle Methoden, die nichtinvasiv wirken. Der Körper weiß, was ihm guttut und die Therapeutin geht in Resonanz mit Blockaden und Lösungstendenzen, die sich zeigen. Dabei liegt die Lehre vom Körper (Physiologie) dem Handwerk zugrunde und das Energieverständnis des Ayurveda wird in die Behandlung integriert. Das kann den PatientInnen helfen, eigene Blockaden zu erkennen und sie mit Hilfe von Selbstheilungskräften und verbesserter Selbstregulation durch die Vagus-Aktivierung im eigenen Tempo zu lösen.
Dieses Vorgehen wirkt nicht nur beruhigend, sondern gibt den PatientInnen auch das Gefühl, sich wieder um ihren Körper kümmern zu können – ein wichtiger Schritt, um nach den erlebten Traumata Vertrauen in sich selbst zurückzugewinnen.
Warum die Verbindung von Naturheilkunde und Traumatherapie so wichtig für PatientInnen ist, die sexualisierte und körperliche Gewalt erlebt haben
Menschen, die in ihrem Leben viel sexualisierte oder körperliche Gewalt erfahren haben, tragen oft nicht nur seelische Wunden, sondern auch körperliche Belastungen mit sich. Traumata können tief in den Körper eingebettet sein, was zu chronischen Schmerzen, Schlafproblemen, Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen und anderen körperlichen Beschwerden führen kann. Hier ist eine ganzheitliche Behandlung, die Körper und Seele gleichermaßen anspricht, besonders wertvoll. Die Kombination von naturheilkundlicher Behandlung und Traumatherapie bietet diesen PatientInnen eine ganzheitliche Unterstützung auf ihrem Weg des Wohlbefindens.
Während die Naturheilkunde auf der körperlichen Ebene arbeitet, hilft die Traumatherapie den PatientInnen, die emotionalen und psychischen Wunden zu heilen. Menschen, die Gewalt erlebt haben, sind oft von Scham, Schuldgefühlen und einem tiefen Misstrauen gegenüber Anderen und ihrem eigenen Körper geprägt. In der Traumatherapie lernen sie, diese Gefühle zu verstehen und zu verarbeiten.
Durch die Verbindung von Körperarbeit in der Naturheilkunde und seelischer Arbeit in der Traumatherapie entsteht ein ganzheitlicher Zusammenhalt. Die PatientInnen erleben, dass ihr Körper und ihre Seele miteinander verbunden sind und beide gemeinsam Stärkung erfahren können.