Was ist ein Trauma? Trauma erkennen

Ein Trauma ist eine seelische Verletzung, die durch eine starke psychische Erschütterung, ausgelöst durch ein belastendes, häufig lebensbedrohliches, traumatisierendes Ereignis, entstehen kann.
Der extreme Stress und die Gefühle von Hilflosigkeit und Entsetzen, die ein solches Ereignis auslösen können, blockiert die normale Trauma-Verarbeitung im Gehirn, sodass psychische und körperliche Symptome entstehen können. Um sich selbst vor solch belastenden Gefühlen, ausgelöst durch das traumatisierende Ereignis, zu schützen, wird das “Erinnern” daran vermieden. Man kann durch diese Form der Abspaltung in sogenannte „dissoziative Zustände“, die sich wie ein veränderter Bewusstseinszustand oder auch wie ein Empfindungs- oder Erinnerungsloch anfühlen, kommen. “Flashbacks” können auftauchen, d.h. plötzliche spontan auftretende Bilder, Erinnerungen, Empfindungen, Angstgefühle, ausgelöst durch sogenannte “Trigger”. Ein Trigger (übersetzt: Auslöser) kann zum Beispiel ein Geruch, ein Geräusch, ein Bild sein, welches an das belastende Ereignis erinnert.

Symptome eines Traumas können sein:

  • Angst, in Verbindung mit dem Ereignis, Panik
  • Innere Unruhe, Schreckhaftigkeit, Übererregung
  • Konzentrationsmangel
  • innere Alarmbereitschaft
  • eingeschränkter Gefühlsausdruck
  • Starke Reaktionen auf Trigger, Flashbacks
  • lethargische Zustände
  • selbstverletzendes Verhalten
  • Zwänge
  • Albträume, Schlafstörungen, Einschlafprobleme
  • Dissoziative Zustände
  • Depression
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • massive Verspannungen, Anspannungen, Rückenschmerzen
  • Verdauungsstörungen

„Du kannst nicht machen, was Du willst, solange Du nicht weißt, was Du tust“

Moshe Feldenkrais

Körper, Ganzheitlichkeit und Bewegung in der Traumatherapie

In der ganzheitlichen psychotherapeutischen Traumatherapie spielt der Körper eine zentrale Rolle. Wenn ein Mensch ein Trauma erlebt, speichert der Körper oft die stressvollen und belastenden Erfahrungen, auch wenn die Gedanken oder Gefühle dazu nicht immer bewusst sind. Deshalb ist es so wichtig, den Körper in die Behandlung einzubeziehen.

Durch gezielte Bewegung und Körperarbeit kann der Körper helfen, das Nervensystem zu beruhigen und zu stabilisieren. Oft fühlen sich traumatisierte Menschen innerlich angespannt oder sogar "eingefroren", als könnten sie sich nicht mehr richtig entspannen. Bewegung, wie Schütteln und Zittern, starkes oder leichtes Dehnen, Yoga oder Atemübungen, helfen dem Körper, diese Spannungen loszulassen und wieder ein Gefühl von Sicherheit zu finden.

Körperübungen helfen auch, die eigene Körperwahrnehmung zu verbessern. Kinder z.B. lernen, wieder auf ihre körperlichen Signale zu achten – wie zum Beispiel, wenn sie hungrig oder müde sind, oder wenn sie merken, dass sie sich ängstlich fühlen. Diese bewusste Verbindung zwischen Körper und Geist ist wichtig, um sich sicherer und stabiler zu fühlen.

In der Traumatherapie geht es also nicht nur darum, über das Erlebte zu sprechen, sondern auch darum, dem Körper zu helfen, sich zu erholen und wieder ein gesundes Gleichgewicht zu finden.